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Woche 4-6: Carretera Austral

Posted on April 6, 2024Juni 8, 2025 by Lilith

Die Zeit vergeht wie immer beim Bikepacken einfach unglaublich schnell und so ist es einfach schon fünf Wochen her, dass wir in O’Higgins am südlichen Ende der Carretera Richtung Norden starteten. Die Carretera Austral ist eine etwa 1200 Kilometer lange Straße in Südchile und auch so ziemlich die einzige hier unten 😀 Sie gilt als eine der schönsten der Welt und ist trotz miserablem Wetter echt beeindruckend.

Wir haben leider voll den Herbstanfang erwischt und dadurch fast drei Wochen lang schlechtes Wetter. Dazu kommen viele Höhenmeter, viele Kilometer auf Schotter und dass wir beide für ein paar Tage nicht ganz fit sind – dementsprechend kurz halten wir einige Tage.

Dafür sind wir in einer wunderschönen Berglandschaft und des Öfteren mitten im kalten Regenwald unterwegs. Überall wachsen Farne und Pflanzen mit riesigen Blättern, ein bisschen erinnert es mich an die Südinsel Neuseelands. Eigentlich fehlen nur noch Lianen und Affen, und wärmere Temperaturen, dann wäre das Dschungelbuchfeeling komplett 😀

Soweit südlich wohnen nicht viele Menschen, uns kommen hauptsächlich andere Radfahrer entgegen und einkaufen kann man nur ab und zu an kleinen Minimärkten (in denen man entweder nur Kekse und Cola bekommt oder gleich das Sortiment von Baumarkt, Schreibwarengeschäft und Supermarkt zusammen). Wir fühlen uns so sicher, dass wir oft direkt an der Straße schlafen – aufgrund des Wetters aber oft mit zweitem Dach über dem Kopf, wie in Bushaltestellen, unter Brücken oder in verlassenen Hütten.

Der erste Tag war noch wunderschön, nach einem entspannten Frühstück am Aussichtspunkt direkt am See fahren wir nochmal zum Schild am Ende der Carretera Austral, um Fotos zu machen. Den ganzen Tag über geht es bergauf und bergab, der Schotter ist angenehm und wohin man guckt sind Wasserfälle und Gletscher.

Beim Luft rauslassen fürs angenehmere Fahren ist bei Sebi leider etwas zu wenig Luft drin geblieben und so gibt es in einer Abfahrt tatsächlich den ersten Platten der Tour, trotz Tubeless.. Das hält uns aber nicht allzulange auf und der improvisierte Flicken hält bis heute 😉

Da sind Wetter und Laune noch richtig gut!
Sind da im Supermarkt einfach Steckdosen mitten im Boden..

Die folgenden Tage geht es viel und oft auch ziemlich steil bergauf, das Wahoo zeigt öfter mal knapp 20% an.. Wir treffen einen Australier alleine auf einem Tandem – er fährt einfach mit Ausrüstung für zwei und wer möchte, kann kürzer oder länger mit ihm mitfahren, so cool!

Auf Empfehlung eines deutschen Paares, die auch mit dem Rad unterwegs sind und die wir vor El Chaltén getroffen haben, machen wir einen kleinen Abstecher zu einem wunderschönen Campingplatz in einem fast noch schöneren Tal. Wir haben den ganzen Platz für uns, es gibt ein schönes Refugio mit Küche und zwei Badezimmern, viel Platz zum Sachen aufhängen und eine Holzofensauna – eine Sauna! 😍 Wir waschen endlich mal wieder Klamotten und feuern abends den Ofen für die Sauna an, was ein Luxus.

Irgendwann treffen wir bei einer Snackpause wieder auf das neuseeländische Pärchen, was wir schon aus El Chaltén kennen und fahren ein Stück mit ihnen. Abends in Cochrane sind dann zufällig auch noch die zwei Mädels da, die in El Chaltén dabei waren und wir gehen alle zusammen noch in eine Bar.

In Villa Río Tranquilo sind wir nach einer Woche reif für einen Pausetag und wir bleiben zwei Nächte auf einem Campingplatz. Hier beschließen wir, trotz des Regens eine Bootstour zu den Marmorhöhlen (Capilla del Marmol) zu machen – was sich super gelohnt hat und wir haben einfach die gefühlt einzigen 1.5 Stunden des Tages ohne Regen erwischt 🙂

Mit Annie und Andrew aus Neuseeland
Abendessen kochen am Busterminal

Nach 9 Tagen Gerüttel und Geschüttel hört völlig unerwartet die Schotterstraße auf und wir fliegen auf bestem Straßenbelag (und ausnahmsweise mal gutem Wetter) nur so dahin. An dem Abend schlafen wir bei einem noch-nicht-ganz-offiziell-geöffneten Campingplatz im Sanitärgebäude auf dem Boden – es soll die Nacht regnen und wenn eh kein anderer da ist, müssen wir schon kein nasses Zelt einpacken 🙂

Nach dem Örtchen Villa Cerro Castillo geht es auf 1111 Meter hoch – es ist ein kalter und nasser Tag und oben haben wir sogar kurz Schnee. Später kämpfen wir uns 40 km ,wie so oft, gegen den Wind bis Coyhaique – der größten Stadt auf der Carretera und der ersten mit Ampeln – und gehen abends Pizza essen. Hier können wir endlich die Postkarten abschicken, die wir seit mehr als zwei Wochen mit uns rumtragen mussten.

In Villa Ortega überredet uns an einem Minimarkt die Besitzerin, bei ihr in der Herberge zu bleiben und bei dem Wetter in einem Zimmer zu schlafen. Es gibt einige lustige Situationen, weil Sebi ja nicht wirklich Spanisch spricht und sie ihn einfach trotzdem immer auf Spanisch anplappert, sich dann irgendwie wundert, dass er nichts versteht und fast ein wenig aufgebracht mit den Worten (auf Spanisch natürlich) „Du verstehst ja eh nichts, ich spreche mit ihr“ zu mir kommt 😀

Im Quelat Nationalpark sehen wir Kolibris und müssen natürlich erstmal Fotos machen, das ist ja fast schon cooler als der „berühmte“ hängende Gletscher, den wir leider nicht angucken können (der Park hat fast immer offen, bis auf montags, und jetzt ratet mal… :D)

An einem sehr verregneten Tag halten wir abends an einem Campingplatz, der zu einem Hotel gehört. Der hat leider schon zu, aber an der Rezeption haben sie Mitleid mit uns (wir stehen auch triefend nass in der Hotellobby rum) und wir dürfen trotzdem auf den Platz. Das Sanitärgebäude ist auf und hat warmes Wasser, und man hat sogar ein Shelter über dem Zelt – was auch immer daran geschlossen sein soll! Wir verbringen den Abend und morgen in der Hotellobby neben dem Ofen und beim Wlan.

Im „Endspurt“ der Carretera müssen wir nochmal drei Fähren nehmen. Die ersten beiden sind etwas komplizierter/abenteuerlicher mit Fahrradplätzen buchen, aber auch das klappt dann noch gut. Wir biwakieren unter dem schönsten Sternenhimmel in einer Bushaltestelle und fahren am nächsten Morgen noch im Dunkeln und bei Minusgraden (bei Minusgraden im Regenwald! Who would have thought…) los Richtung Fähre. Am letzten Tag bis Puerto Montt (und zum Kilometer 0.00 der Ruta 7/Carretera Austral) regnet es nochmal richtig viel und wir kommen mal wieder patschnass an dem Hostel an, bei dem wir erstmal zwei Nächte Pause machen wollen. Die Besitzerin nimmt uns allerdings trotzdem herzlich auf und wir gehen am nächsten Tag direkt erstmal fast alle Klamotten waschen lassen, die wir dabei haben.

Mit Melli und Luise
An einem lauten, aber wunderschönen Spot unter einer Brücke
Ein Straßenschild in Chile kommt selten allein..
Wer braucht schon ein Zelt ;D
Endlich bei Kilometer 0 angekommen! 🙂

2 thoughts on “Woche 4-6: Carretera Austral”

  1. appos sagt:
    April 6, 2024 um 6:00 pm Uhr

    Wie immer tolle Bilder! Das ist schon sehr beeindruckend diese Tour. Viel Spaß weiterhin!

    Antworten
  2. Schwarz sagt:
    April 7, 2024 um 8:45 am Uhr

    Liebe Lilith, vielen Dank für den wunderschönen Bericht und die beeindruckenden Fotos. Weiterhin eine gute, nicht sooo nasse Tour und gute Behütung! Liebe Grüße auch an Sebi -Oma und Opa in Gönningen!

    Antworten

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