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Unterwegs auf dem Dalton Highway – Teil 1: Deadhorse bis Coldfoot

Posted on Juli 19, 2025Juli 20, 2025 by Lilith

Bevor wir nach Deadhorse weiterflogen, verbrachten wir noch ein paar schöne Tage in Anchorage. Unser Warmshowers Host war super nett und hat uns sogar zwei Fahrräder für die Zeit in Anchorage ausgeliehen. Unsere Räder waren noch im Karton für den zweiten Flug. Die meiste Zeit verbrachten wir damit, Dinge für den Anfang unserer Reise einzukaufen. Das Wichtigste waren definitiv die Bear Bags, die unser Essen und die Bären schützen, während wir durch Bärengebiete fahren. Außerdem mussten wir Essen für etwa zwölf Tage einkaufen, um von Deadhorse bis Fairbanks zu kommen. Die Zeitverschiebung und den Jetlag haben wir ganz gut verkraftet (Anmerkung von Sebi: Er nicht, nur ich), aber da es sowieso immer hell ist, fühlt sich eh alles etwas komisch an.

In den USA ist alles größer – sogar die Straßenschilder!
Am Lake Hood – dem weltgrößten Wasserflugzeug-Flughafen
Unser Essen für die nächsten 12 Tage

Alaska Air ist die einzige Airline, die von Anchorage nach Deadhorse (bzw. Prudhoe Bay) fliegt und hat die großzügigsten Gepäckbestimmungen, die ich je gesehen habe. Vielleicht, weil viele Orte in Alaska nur mit dem Flugzeug erreichbar sind (angeblich sind etwas mehr als 80% der Gebiete in Alaska gar nicht an ein Straßennetz angeschlossen). Nichts zahlen zu müssen für unsere zwei Taschen und zwei Fahrradkartons hat sich trotzdem sehr ungewohnt angefühlt.

90 Minuten im Flugzeug und wir sind in Deadhorse. Wir verbrachten noch einige Stunden im Flughafen, um unsere Räder wieder zusammen zu bauen und alles mehr oder weniger ordentlich in den Taschen zu verpacken. Wir haben doch einige Sachen in unserem Setup geändert und es hat noch nicht alles seinen festen Platz, weswegen das ganze noch etwas lange dauerte.

Wir öffneten die Tür nach draußen – und wurden begrüßt von Regen mit einer ungemütlichen Temperatur von etwa einem Grad Celsius. Die Straße war zudem noch Schotter und die Kombination aus kalt, nass und schlechter Straße machte mich nicht gerade glücklich. Auf dem Weg zu unserer Unterkunft hielten wir kurz an der Tankstelle, um Benzin für unseren Kocher aufzufüllen und beim General Store, um jeweils noch ein Bärenspray für uns zu kaufen.

Es gibt wohl einige Radfahrende, die sich Pakete mit Essen nach Coldfoot schicken. Der kleine Ort liegt etwa auf der Hälfte zwischen Deadhorse und Fairbanks und es gibt eine Art Café, ein Motel, eine Tankstelle und ein kleines Postamt. Wenn man Glück (und AT&T als Anbieter) hat, hat man angeblich sogar Empfang. Wir haben gehört, dass Pakete manchmal bis zu zwei oder drei Wochen brauchen können, da Coldfoot nicht auf einer regulären Zustellungstour liegt. Schon mitten auf dem Dalton Highway fanden wir noch die offiziellen Informationen im Dalton Highway Visitor Guide:
„You can mail supplies ahead of time to Coldfoot or Deadhorse. Contact the post office to set up an agreement before sending supplies:
– Write to Postmaster, Coldfoot, Alaska 99709 or call (907) 678-5204
– Write to Poster Prudhoe Bay, Alaska 99734 or call (907) 659-2669″

Da wir nur wenig Zeit hatten zwischen Anchorage und in Coldfoot ankommen, war uns das Risiko zu hoch, nachher das Paket zu verpassen und so nahmen wir doch einfach alles mit nach Deadhorse. Ich hab mir fest vorgenommen, jemanden zu finden, der von Deadhorse wieder zurück fährt und ein Paket mit unserem Essen in Coldfoot abgeben kann. Da es nur eine Straße und eine Möglichkeit gibt, von Deadhorse nach Fairbanks oder südlicher zu fahren, war das zum Glück so einfach wie erhofft. Die erste Person, die ich gefragt habe, war direkt einverstanden und so mussten wir nur Essen für etwa sieben Tage anstatt für zwölf Tage mitnehmen.

Für den Nachmittag hatten wir zwei Plätze für eine kurze Tour an den Arktischen Ozean gebucht. Deadhorse gibt es hauptsächlich für Support und Logistik für die Ölindustrie und leider gibt es deswegen keinen öffentlichen Zugang ans Meer. Wir hatten einen echt coolen Guide und auf dem 90-minütigen Rundtrip sahen wir viele Tiere – hauptsächlich Vögel und Caribou, aber tatsächlich auch zwei Braunbären. Lieber jetzt im Bus als unterwegs auf dem Rad… Ich ging wie angekündigt kurz schwimmen und sogar Sebi war etwa dreiviertel im Wasser. Angeblich hatte das Wasser zu der Zeit eine Temperatur von -0.11° Celsius / 31.8° Fahrenheit, aber es hat sich irgendwie wärmer angefühlt.
In unserer Unterkunft war an dem Abend Burgernacht und wir entschlossen uns dazu, dort Abendessen zu haben, anstatt unser eigenes Essen zu essen. Ich hab sogar zufällig einen veganen Mitarbeiter getroffen, der mir das leckerste vegan Burger-Sandwich zubereitete, yumm!

Am nächsten Morgen fuhren wir noch einmal zum General Store, um unsere Reise von hier nach Argentinien offiziell zu beginnen. Viele andere Reisende vor uns haben hier schon ihren Sticker an das Gebäude geklebt und wir klebten unseren stolz dazu. Wir begannen den Dalton Highway mit Rückenwind und gutem Wetter – wer hätte das gedacht! Das änderte sich allerdings relativ schnell und so wachten wir am zweiten Tag schon zu einem nebligen und kühlen Morgen auf. Später am Tag kämpften wir mit hunderten Mücken, die uns am lebendigen Leibe fressen wollten. Wir wurden zwar vor den Mücken gewarnt, aber wirklich bereit dafür waren wir trotzdem nicht. Um morgens unsere Sachen packen zu können, legten wir unsere komplette Regenkleidung an und waren sehr schnell sehr froh um die Mückennetze fürs Gesicht, die wir dabei hatten. Am dritten Tag fuhren wir in ein Gewitter – in einer Gegend mit quasi keiner Möglichkeit, sich unterzustellen. Wir hatten ziemlich Glück und waren zufällig in der Nähe von einer Forschungsstation, wo wir ein Dach fanden, unter dem wir warteten, bis das Gewitter vorbei war.

Der Dalton Highway, auch bekannt als „North Slope Haul Road“, ist etwa 666 Kilometer / 414 Meilen lang und wurde nur gebaut, um die Ölindustrie in Deadhorse beliefern und instand halten zu können. Es gibt so gut wie keinen Empfang und genau so wenig Einkaufsmöglichkeiten. Essen gibt es nur in zwei kleinen Restaurants – in Coldfoot und im Yukon River Camp. Der Großteil der Strecke ist Schotter und es gibt unglaublich viele LKWs, die an einem vorbei fahren. Die wissen allerdings genau, was sie tun und sind sehr rücksichtsvoll Fahrradfahrenden gegenüber.

Schon nach wenigen Tagen fahren wir den Atigun Pass hoch. Beim Herabfahren auf der Südseite ändert sich die Landschaft schlagartig. Die flache, fast nicht bewachsene Tundra weicht mehr und mehr Bäumen, vielen Blumen, wunderschönen Flüssen und kleineren Bergen.

Obwohl wir nicht all zu viele Kilometer fuhren, waren wir mit den Höhenmetern, den schlechten Straßenbedingungen und regelmäßigem Gegenwind doch jeden Tag ziemlich lange auf dem Fahrrad. Wir mussten täglich etwas entfernt vom Zelt kochen und auch das Essen in den Bear Bags entfernt vom Zelt verstauen, was zusätzlich einiges an Zeit brauchte.

Nach fünf Tagen kamen wir in Coldfoot an. In den letzten Tagen haben wir nicht viele Leute getroffen und mit noch weniger geredet, umso voller kam uns Coldfoot vor. Wir dürfen unser Zelt auf einer kleinen Wiese aufstellen, welche wir hauptsächlich mit Motorradfahrern teilen. Unser Paket mit Essen war sicher verstaut im Café und wir konnten es ohne Probleme entgegennehmen. Auch, wenn wir uns über neue Essensvorräte freuten, waren wir nicht wirklich begeistert, am nächsten Tag alles in unseren Fahrradtaschen verstauen zu müssen. Wir zahlten, um im angrenzenden Motel duschen zu können und schliefen zum Brummen von LKW-Motoren und Generatoren.

5 thoughts on “Unterwegs auf dem Dalton Highway – Teil 1: Deadhorse bis Coldfoot”

  1. Annegret Steinigeweg sagt:
    Juli 19, 2025 um 8:16 am Uhr

    Hallo ihr beiden. Dann will ich mal die erste Kommentatorin sein….was für ein Abenteuer…Halleluja. Hoffentlich geht alles gut. Ein großes Abenteuer wartet mal wieder auf euch. Wir wünschen euch das Allerbeste derzeit von Orth auf Fehmarn bei 21′ und Sonne. Passt gut auf euch auf. Bis baldamal

    Antworten
    1. Lilith sagt:
      Juli 19, 2025 um 3:51 pm Uhr

      Dankeschön! Ja bis jetzt läuft alles gut, wird schon! Liebe Grüße zurück und genießt die Zeit da 🙂

      Antworten
  2. Hans-Reiner Soppa sagt:
    Juli 19, 2025 um 10:37 am Uhr

    Vielen Dank für diesen tollen Reisebericht!Ja

    Antworten
  3. Patrick sagt:
    Juli 20, 2025 um 7:30 am Uhr

    Hallo ihr beiden.
    Vielen Dank nehmt ihr uns mit in euer Abendteuer. Was ihr da erlebt und leistet ist echt beeindruckend.
    Freue mich schon jetzt über die weiteren Blogs.
    Häbets guet und höbet Sorg !!

    Antworten
  4. Schwarz sagt:
    Juli 21, 2025 um 6:01 pm Uhr

    Das macht ihr großartig! Weiter viel Freude- passt gut auf euch auf! Oma und Opa in Gönningen!

    Antworten

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