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Mount Robson bis nach Calgary: Jasper, Banff und der Icefields Parkway

Posted on November 6, 2025Dezember 3, 2025 by Lilith Hollich
8 Fahrradtage560 km4786 hm4 Bären

Unsere Route vom Mount Robson Park bis nach Calgary.

Ein Tag nach unserer Wanderung auf dem Berg Lake Trail saßen wir schon wieder auf unseren Fahrrädern und waren auf dem Weg nach Jasper. Durch die Nacht hatte es geregnet (schon wieder…) und morgens war alles nass, sandig und voll mit kleinen Nacktschnecken. Uäh! Wir haben uns glaub ich noch nie so sehr auf eine Waschmaschine gefreut wie zu dem Zeitpunkt. Immerhin war das Packen an dem Morgen recht einfach, da wir beide fast kein Essen mehr und somit leere Taschen hatten.

Bevor wir den Mount Robson Park endgültig verließen, fuhren wir allerdings noch einmal zum Besucherzentrum, um das Wlan dort zu nutzen (es gab im gesamten Park quasi kein Empfang). Sebi musste noch seinen Zahnarzttermin bestätigen. Leider war das Wlan so unendlich langsam, dass er im Endeffekt ein Münztelefon genutzt hat (die gibt’s hier tatsächlich noch) und unglaubliche 20 CAD für weniger als fünf Minuten bezahlen musste. Wir trafen auf zwei Wandernde und zwei andere Radreisende und kamen dadurch natürlich viel später los als eigentlich geplant.

Wir erreichten Jasper am frühen Nachmittag. Hier wütete letzten Sommer ein ziemlich großer Waldbrand, die Folgen davon waren schon beim Reinfahren nicht zu übersehen. Da wir die letzten Tage wenig bis gar keinen Empfang hatten, konnten wir auch keine Zeltplätze buchen. Wir hatten großes Glück und bekamen den wahrscheinlich letzten Platz auf dem lokalen Campingplatz (die sind nämlich so gut wie immer ausgebucht in Jasper). Der Waldbrand letztes Jahr hatte auch vor dem Campingplatz nicht Halt gemacht und so sah der jetzt sehr interessant aus – abgebrannte Bäume überall, und ganz viele Hirsche liefen dazwischen herum.

Wir hatten einen ganzen Tag in Jasper eingeplant, den wir für Wäschewaschen, Sebis Zahnarzttermin und Routenplanung nutzten. Abends gingen wir zum Supermarkt und versuchten vergeblich, irgendetwas anderes (unkompliziertes) fürs Abendessen zu kaufen als Nudeln. Leider war alles so teuer, dass wir stattdessen einfach direkt in ein Restaurant gegangen sind. Wir haben aus Versehen so ein gutes Restaurant erwischt, dass Sebi immer noch von seinem Nachtisch schwärmt.

Von Jasper aus ging es für uns die nächsten fünf Tage auf dem Icefields Parkway Richtung Lake Louise und Banff. Der Icefields Parkway „gilt als die schönste Panoramastraße Kanadas“ (sagt das Internet), mit vielen Wanderungen, Wasserfällen und anderen Sehenswürdigkeiten entlang der Straße. Blöderweise heißt das aber auch, dass die Straße sehr stark befahren ist und wir waren schon etwas überwältigt von den vielen Campervans. Immerhin war der Seitenstreifen breit genug und wir fühlten uns zumindest nicht eingeengt. Die meisten Campingplätze auf dem Parkway sind first come, first served only, weswegen wir nicht zu spät abends ankommen durften. Wir planten kürzere Tage, um den Parkway genießen zu können und früh genug an den Campingplätzen anzukommen. Nach unseren verregneten Tagen die letzte Woche hat sich das Wetter komplett gedreht und wir hatten wunderschönes Wetter ab Jasper!

Am nächsten Vormittag erledigte Sebi den Großeinkauf, während ich in einem Café am nächsten Blogpost schrieb. Jasper ist eine echt süße Stadt, nur haben wir irgendwie komplett vergessen, Fotos zu machen. Wir hielten noch kurz bei einer Eisdiele und bis wir Jasper verließen, war es schon spät am Nachmittag. Die erste große „Sehenswürdigkeit“ auf dem Icefields Parkway sind die Athabasca Wasserfälle, und obwohl wir so spät am Abend dort ankamen, war es immer noch ziemlich voll. Wie erwartet, war der erste Campingplatz auf dem Parkway schon komplett voll und wir waren froh, dass der zweite einen Gruppenplatz für Fahrradfahrer hatte.

Als wir am zweiten Tag gegen Nachmittag am Icefields Besucherzentrum ankamen, war alles ziemlich überfüllt und es waren viel zu viele Menschen für uns. Es gab sogar einen Starbucks… In der unteren Ebene des Gebäudes gab es eine Fotoausstellung über das Gletscherschmelzen und die Auswirkung des Klimawandels. Die Ausstellung war leider schon geschlossen, wir waren ein paar Minuten zu spät dort. Gleichzeitig bietet das Besucherzentrum allerdings auch „Expeditionen“ mit einem riesengroßen „Ice Explorer“ an, der direkt auf den Gletscher drauffährt. Das hat sich schon ziemlich ironisch angefühlt ehrlich gesagt. Wir nutzten das Wlan und buchten uns eine Unterkunft für Calgary.

Der nächsten Tag war abenteuerlich. Direkt neben der Straße verschwand ein Fluss einfach in einem Canyon und wir hielten an, um Fotos zu machen. Wir sahen eine Schotterstraße vor uns und ein ausführlicher Blick auf zwei verschiedene Karten versicherte uns, dass uns diese in etwa drei Kilometers zurück zur Hauptstraße bringen würde. Nach so vielen Highway-Kilometern im Sattel entschlossen wir uns also für einen kurzen Abstecher und bogen auf den Waldweg ab. Es hat wunderschön angefangen – mit versteckten Wasserfällen, alten Brücken und Aussicht auf den Parkway über uns. Zu unserem Unglück verwandelte sich der schöne Waldweg erst in einen schmalen Pfad und dann irgendwann in… nichts. Wir strandeten mitten im Wald und mussten unsere Fahrräder über etliche umgefallene Bäume heben. Wir kämpften uns durchs Gebüsch und orientierten uns an Kratzern und Zeichen anderer armer Fahrradfahrender, die die gleiche glorreiche Idee gehabt haben müssen wie wir. Nach etwa zwei Stunden kamen wir endlich zurück zum Parkway, heilfroh, wieder befestigten Boden unter den Füßen und keine Äste mehr im Gesicht zu haben.

Obwohl es wegen unseres Abenteuers etwas spät geworden war, fanden wir noch einen freien Stellplatz am nächsten Campingplatz. Auf dem Weg dorthin haben wir noch eine Schwarzbär-Mama mit zwei Kleinen gesehen und ich hatte endlich mal genug Zeit, ein Foto zu machen! Am Campingplatz trafen wir auf eine nette, kleine deutsche Reisegruppe (Sohn, Papa und Opa) und verbrachten den Abend mit spannenden Unterhaltungen vor ihrem Lagerfeuer.

Am nächsten Morgen ging es hoch zum Bow Summit und wir hielten bei einem Aussichtspunkt, von dem aus man den wunderschönen Peyto Lake bewundern kann. Es war noch früh am Morgen und trotzdem schon sehr voll. Wir folgten einem kleinen Pfad durch den Wald und kamen zu einem weniger besuchten Aussichtspunkt mit noch besserer Aussicht. Als wir von dort wieder auf den Parkway abbogen, war alles so überfüllt, dass die Autos einfach überall und bis zur Straßen standen! Gegen frühen Nachmittag kamen wir in Lake Louise an. Leider wurde unsere AirBnb Buchung nicht angenommen und wir verbrachten einige Zeit damit, uns nach Alternativen für Calgary umzugucken. Der Campingplatz in Lake Louise hat den Zeltplatz für Zelte von den restlichen Stellplätzen abgetrennt und komplett mit Elektrozaun umzäunt. Nicht nur wegen der Bären, sondern wohl auch wegen Pumas, Kojoten und Wölfen. Sogar das im Boden eingelassene Viehgitter ist unter Strom gesetzt.

Von Lake Louise fuhren wir über den Bow Valley Parkway nach Banff. Die Straße war unglaublich schön, mit wenig Verkehr und viel Schatten. Der Tag war ziemlich heiß und wir waren besonders froh über letzteres. Beim Johnston Canyon hielten wir an, um Mittagspause zu machen und waren überrascht von der Menge an Menschen. Es ist nicht mehr weit bis nach Banff und das merken wir. Es gibt einen Weg entlang des Canyons zu ein paar Wasserfällen. Leider war der so überfüllt, dass es nicht wirklich Spaß gemacht hat, oben standen die Leute sogar an, um ein Foto vor dem Wasserfall machen zu dürfen… Wir beobachteten das Sepaktel kurz, aber liefen dann ziemlich direkt zu unseren Rädern zurück. Banff war genauso voll, aber sehr schön.

Wir verbrachten einen ganzen Tag in Banff. Ich hatte mir noch einen Zahnarzttermin gemacht und wir mussten noch ein paar Dinge erledigen. Wir mussten seit Alaska so oft Essen für fünf Tage oder mehr einkaufen, dass wir regelmäßig die Kapazität unserer Satteltaschen ausreizten. Vor ein paar Wochen haben wir uns dazu entschieden, auf größere Satteltaschen zu wechseln, um es etwas einfacher zu machen, genug Essen zu verstauen. Wir haben die Taschen zu einem Warmshowers Host nach Banff bestellt und mussten die alten noch irgendwie nach Hause bekommen (thanks for your help, Ed!).

Von Banff war es nicht mehr weit bis nach Calgary. Die Landschaft dahin war allerdings ziemlich interessant – sehr trocken, niedrige Pflanzen und ich fühlte mich immer wieder mal, als wäre ich in den Niederlanden, nur ein paar Dünen vom Meer entfernt. Wir übernachteten etwa 60 Kilometer vor Calgary. Am nächsten Tag waren wir nicht einmal 10 Kilometer unterwegs und hatten schon zwei Nummernschilder aus Alberta (der Region) gefunden.
Zwei Fahrradfahrer auf Rennrädern überholten uns und wir unterhielten uns kurz. Später überholten sie uns ein zweites Mal und einer von beiden fragte uns, wo wir hin wollen. Schnell stellte sich heraus, dass unser Airbnb nicht weit von seinem Zuhause entfernt ist und er lud uns zu sich zum Mittagessen ein. Dankend nahmen das Angebot an und genossen es, in und durch die Stadt gelotst zu werden. Wir sind seit Ewigkeiten nicht mehr so schnell gefahren und hatten Mühe, nicht den Anschluss zu verlieren! Er und seine Frau waren unglaublich lieb und wir hatten so eine schöne Zeit, dass wir einige Stunden länger blieben, als ursprünglich gedacht. Wir wurden sogar für den nächsten Tag zum Abendessen eingeladen und spielten ein paar Runden Skip-Bo. Die Werkstatt durften wir auch nutzen und zusammen waren die Ketten so schnell gewachst wie noch nie.

Unser Airbnb in Calgary war richtig toll und genau das, was wir für unsere erste richtige Pause brauchten. Wir verlängerten unsere Buchung und blieben am Ende eine ganze Woche dort. An einem Abend trafen wir uns mit Jon, arbeiteten an ein paar Blogbeiträgen, haben uns die Haare geschnitten und haben richtig gut gekocht. Einmal sind wir zum Supermarkt gelaufen und ein Ladendieb kletterte direkt vor uns über einen Zaun und rannte uns fast um! Nach ein paar Tagen hing Waldbrandrauch über der Stadt, aber der löste sich auf, bis wir wieder unterwegs waren.

Hochgeladen am 06. November 2025
Erlebt vom 20.08. – 05.09. 2025

Verfasst von

Lilith Hollich

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3 thoughts on “Mount Robson bis nach Calgary: Jasper, Banff und der Icefields Parkway”

  1. Schwarz, Ingrid und Volker sagt:
    November 7, 2025 um 6:56 am Uhr

    Ihr lieben zwei Weltenradler,
    wir freuen uns über den neuen Bericht- immer wieder eine neue Überraschung.
    Habt weiterhin viel Spaß und passt auf euch gut auf.
    Herzliche Grüße aus dem Schwabenland!
    Oma Ingrid und Opa Volker

    Antworten
    1. Lilith Hollich sagt:
      November 7, 2025 um 2:56 pm Uhr

      Mal gute und mal weniger gute Überraschungen, aber im Großen und Ganzen ja eher gute! 😇😄 Danke und macht‘s euch gemütlich! Ist bestimmt schon ziemlich kalt bei euch 🙂

      Antworten
  2. Imani sagt:
    November 9, 2025 um 5:15 pm Uhr

    Ihr zwei seid echt der Wahnsinn! Während ich hier gemütlich auf der Couch sitze, kämpft ihr euch durch die kanadischen Rockies – Respekt! Hoffentlich gibt’s unterwegs genug Kaffee und Pancakes zur Motivation. 😅 Viel Rückenwind euch & lG, Imanu

    Antworten

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